Wie jedes Jahr fand die Abschlusstour der Saar-Pfalz Stromer im Oktober statt. Wobei ein Abschluss der Motorradtouren sicherlich hier nicht endete.
Also waren es am 7. Oktober zehn Bikerfriends die sich zur Tour aufmachten. Nein, diesmal ging es weder in den Schwarzwald, noch in die Vogesen. Das Ziel war diesmal der Odenwald und da gutes, trockenes Wetter angesagt war, verzichtet man auf die Regenkombis im Reisegepäck. Sogar unser sonst so Regenkombiverliebter-Bikerfriend Freddy kam nur in Bikerjeans an.
Nach einer kurzen Besprechung im „Headquarter“ ging es los. Tourguide Östi führte die Truppe auf ländlichen Straßen, haarscharf vorbei am Johanniskreuz, in Richtung Hochspeyer. Plötzlich poppten doch einige Regentropfen auf das Visier der Tourenfahrer und Freddy hatte schon die Panik in den Augen. Konnte man auch verstehen, wenn man nur 2 paar Jeans auf der Kurzreise dabei hat. Doch das Wölkchen hatte Erbarmen mit der Truppe und heulte sich nicht weiter aus.
Zügig führte die Fahrt über Rockenhausen und Alzey in Richtung Eich um dort an der Gernsheimer Fähre den Rhein zu überqueren.
Vor der Fahrt über den Rhein machten die zehn Biker einen Boxenstopp! Genüsslich verfolgten die Saar-Pfalz Stromer das Treiben, von An- und Abfahrt der Rheinfähre. Doch was ist das? Hat da jemand seinen Spritkanister vergessen? Sofort machte sich Dieter H. samt Kanister auf den Weg zur Fähre, fuchtelte herum um auf sich aufmerksam zu machen. Keiner wollte den Kanister, hätten wir ihn doch für uns mitgenommen (aber dazu später). Dieter H. jedenfalls erntete einige, nicht ernstgemeine, Lacher bevor sich die Truppe zur Weiterfahrt aufmachte.
Doch vorher noch ein Foto mit dem Rhein im Hintergrund. Schnell war jemand gefunden und eine junge Frau mit Hund erbarmte sich die zehn Biker abzulichten.
Auf schönen, ländlichen, kurvigen Straßen ging es nun Richtung Marbacher Stausee. An diesem Bikertreff machten auch die Saar-Pfalz Stromer halt. Noch einmal einen Abgleich, muss noch jemand tanken? Es sind noch 52 Kilometer bis zum Endziel. Kessel meinte das müsste noch reichen und Freddy erklärte, dass er noch zwischen 50 und 100 Kilometer weit kommt. Also weiter, vorbei an zahlreichen Tankstellen nach Hobbach zum gebuchten Hotel. Aber dann geschah das schier Unglaubliche, als keine 20 Kilometer vor dem Tagesziel Bikerfriend Freddy der Sprit ausging. Schon während der Fahrt zappelt er wie wild hin und her um den letzten Rest Benzin gleichmäßig in die Vergaser zu verteilen, den Berg hinunter rollen lassen doch es half nichts mehr. Wo ist der Fähren-Spritkanister von Dieter H.? Mitten in einem kleinen Dörfchen im Odenwald, ohne Tankstelle weit und breit, gab es einen unfreiwilligen Stopp. Was nun? Es gibt tatsächlich noch Menschen die Mitleid mit unserem Freddy hatten und gaben im ihr letztes Benzin vom Rasenmäher. Der knappe Liter könnte bis zur nächsten Tankstelle reichen. Und so war es auch! Erleichtert konnte Freddy seinem Stahlross wieder Leben einflößen. Die Bikertruppe war sich jedenfalls einig, das erste Schutzengel-Bier bei der Ankunft in Hobbach geht auf Freddy.
Mit einer kleinen Verspätung kamen die Biker gegen 18:30 Uhr im Spessarter Hof an. Bevor eingecheckt wurde gab es das von Freddy gespendete Schutzengel-Bier.
Nach dem Zimmerbeziehen und Frischmachen ging es zum Abendessen und gemütlichen Beisammensein bis in den späten Abend.
Eine Anmerkung sei noch erlaubt: Derzeit hat man das Gefühl, Deutschland besteht nur noch aus Baustellen und Umleitungen, was sich am darauffolgenden Tag fortsetzen sollte.
Mehr oder weniger gut ausgeschlafen wartete Punkt 8 Uhr das Frühstück auf die Tourer. Frisch gestärkt hatte man nun den Tag vor sich!
Die Rückfahrt führte durch den Odenwald über den Neckarraum in Richtung Pfalz. Diesmal war es nicht Freddy, der wie wild auf dem Motorrad herumfuchtelte sondern unser Kärntner, der mit aller Kraft sein linkes Lenkerende zusammenhielt bevor es auseinanderfiel. Also gab es einen kleinen Reparatur-Stopp, witzigerweise in Hornbach im Odenwald.
Da sich Tourguide Östi am zweiten Tag der Tour nicht das Gejammere ohne Kuchenstopp anhören wollte, gab es natürlich noch eine Kuchenpause. Und das Cafe in Obrigheim bot alles was das Herz begehrte, sogar Schwarzwälder Kirsch im Odenwald
Zum Ende sollte auf keine Kurve verzichtet werden und so bog man ab in Richtung Frankreich nach Wissembourg zum letzten Boxenstopp. Von dort aus ging es gewohnt kurvig zurück in die Heimat und oberhalb von Hornbach verabschiedete man sich auf einem Parkplatz zum endgültigen Heimweg. Alle waren sich einig: Wieder einmal war es eine erlebnisreiche Bikertour bei der es im Nachgang noch viel zu erzählen gibt.